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Ericsson Microwave Systems an Saab verkauft

Schlusspunkt des Telekomkonzerns in der Rüstungsindustrie

 

mat. Stockholm, 12.Juni

 

Der Telekom-Konzern verkauft innerschwedisch das Rüstungselektronik-Unternehmen Ericsson Microwave Systems (EMS) an den Flugzeug- und Rüstungskonzern Saab zu einem Preis von 3,8 Mrd.sKr. Ericsson zieht sich damit praktisch aus der Rüstungsindustrie zurück und konzentriert sich vollends auf den Telekom-Sektor mit Mobil- und Festnetztelefonie. Saab ist heutzutage ein High Tech-Unternehmen, das auf den Sektoren Militär, Flug, Weltraum und zivile Sicherheit tätig ist, und 2005 19 Mrd. sKr. umsetzte.

 

Zum Verkauf von EMS gehört auch der 20%-ige Anteil Ericssons am Militärflugzeugprojekt JAS Gripen. EMS hat für den Militärjet das Radarsystem entwickelt. Mit der Akquisition erwirbt Saab zugleich auch den 40%-igen Anteil, den Ericsson bislang an der Satellitentechnikfirma Saab Ericsson Space innehatte. Bei Ericsson verbleibt von EMS lediglich die Abteilung "Sicherheit in der Gesellschaft", der beispielsweise die Elektronik für Einsatzfahrzeuge von Polizei und Feuerwehr liefert, und die rund 300 Angestellte beschäftigt. Diese Abteilung bietet unter anderem auch Regierungen und Militär anderer Länder Kommunikationslösungen an, die auf normaler Mobiltelefonie fussen, jedoch mit zusätzlicher Sicherheit versehen werden. Zirka 1.250 Mitarbeiter werden durch das Geschäft von Ericsson zu Saab überwechseln. EMS wechselt mit einer Nettokassa von 600 Mio.sKr. den Besitzer, sodass das Geschäft die Kasse von Saab eigentlich mit nur 3,2 Mrd. sKr. belastet. Ericsson steigt mit einem Realisationsgewinn von zirka 3 Mrd. sKr. aus dem Geschäft aus, was in etwa den diesjährigen Strukturbereinigungskosten entspricht, die in der Folge des Erwerbs von Marconi anfallen. EMS hatte 2005 einen Umsatz von gut 2 Mrd. sKr. und zu Beginn dieses Jahres vorliegende Bestellungen im Wert von 3,5 Mrd. sKr. Der Gewinn von EMS wird nicht getrennt ausgewiesen, wird aber von Saab als gut beschrieben. Eine Reihe von Patentrechten, die von EMS entwickelt wurden, und die für den Telekomsektor von Bedeutung sind, verbleiben indes im Besitz von Ericsson.