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KKW Forsmark steht weiter still
Startgenehmigung erst nach weiteren Massnahmen

mat. Stockholm, 15.September

Der Zwischenfall im Kernkraftwerk Forsmark am 25.Juli, der dazu beitrug, dass eine Zeit lang fünf der zehn schwedischen Reaktoren stillstanden, habe weder zu Schäden am Reaktor geführt, noch habe je ein Risiko für eine radioaktive Emission bestanden. Dies stellte die nationale Atomkraft-Aufsichtsbehörde SKI in ihrem Schlussbericht über den Vorfall fest, der nicht zueltzt in einer Reihe ausländischer Medien als Fast-Supergau dargestellt worden  war.  Die Kühlung des Reaktors habe die ganze Zeit über auf einem sicheren Niveau gelegen und das Personal habe vorschriftsmässig agiert. Der Zwischenfall sei aber als ernsthaft einzustufen. Bevor die beiden stillstehenden Reaktoren in Forsmark wieder den Betrieb aufnehmen dürfen müssten vorher noch eine Reihe von Massnahmen ergriffen werden.

Chaos im Kontrollraum
Die beiden Reaktoren waren nach einem Kurzschluss in einem Umspannwerk ausserhalb des Kraftwerks automatisch gestoppt worden. Nachdem nur zwei der vier Notstromdiesel ansprangen fielen u.a. Anzeigegeräte und Lautsprecheranlage im Kontrollraum aus und das Personal hatte zunächst keinen Überblick über die Situation. Erst nach chaotischen 23 Minuten wurden die beiden Diesel manuell gestartet, wonach sich die Lage rasch normalisierte.

Vor einer neuerlichen Startgenehmigung durch die Behörde SKI muss zuvor das durch Batterien betriebene interne Netz gegen äussere Spannungspulse unempfindlich gemacht werden. Weiter muss die Notstromversorgung via Dieselmotoren in jeder Lage sichergestellt sein. Bemängelt wurde auch, dass der Zwischenfall den Kontrollraum lahmlegte. Auch bei Stromausfall müsse das Funktionieren der Instrumente dort erst noch gesichert werden. Auch die Gasturbine der Reaktoranlage müsse jederzeit vom Kontrollraum aus gestartet werden können, heisst es in der Anweisung der Behörde.

Auch die beiden Reaktoren des KKW Oskarshamn, die ein ähnliches Sicherheitssystem wie in Forsmark aufwiesen, waren seither ausser Betrieb gestellt. Für einen der beiden Reaktoren hat der Betreiber nach einer Reihe von Änderungsmassnahmen bereits den Antrag auf erneute Startgenehmigung gestellt, der von SKI auch bewilligt wurde. Im Bericht kündigte die Behörde aufrgund der nun gemachten Erfahrungen ausserdem längerfristig eine breiter angelegte Überprüfung der eigenen Policies an.